Errichtung eines Kompetenzzentrums für Strahlenschutz des Bayerischen Landesamts für Umwelt in Kulmbach

13. Oktober 2021

Projekt - Errichtung des Strahlenschutzlabors für Messaufgaben in Routine- und Ereignisfall sowie für Kontrollaufgaben beim Rückbau von Kernkraftwerken am Schloss Steinenhausen bei Melkendorf in Kulmbach.

Der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtages hat mit seiner heutigen Sitzung die Mittelfreigabe für die Fortsetzung der Planung dieses Projektes beschlossen. Es handelt sich dabei um einen Neubau eines Kompetenzzentrums Strahlenschutz an der Außenstelle des Landesamtes für Umwelt am Standort Schloss Steinenhausen in Kulmbach. Außerdem sollen bisher vorhandene Laborflächen im denkmalgeschützten Schlosstrakt in Büroflächen umgewandelt werden.

Durch dieses Projekt sollen 15 Arbeitsplätze neu in Kulmbach angesiedelt werden. Das Gesamtprojekt wird mit Kosten von 42 600 000 Euro veranschlagt. Derzeit wurden die Finanzmittel für die vertiefte Planung des Projektes freigegeben.

Im neuen Strahlenschutzlabor sollen zukünftig folgende Aufgaben erfüllt werden: IMIS-Landesmessstelle zur Überwachung der Umweltradioaktivität im Routine- und Ereignisfall. Aufsichtslabor zur Messung von Aufsichtsproben, mobile Messungen im Routine- und Ereignisfall sowie Messstelle für Radiotoxikologie zur Messung von Ausscheidungsproben.

Die staatseigene Liegenschaft des Landesamtes für Umwelt am Schloss Steinenhausen liegt im Verwaltungsbereich der Großen Kreisstadt Kulmbach und in unmittelbarer Nähe des Ortsteils Melkendorf. Gemäß Flächennutzungsplan der Stadt Kulmbach ist die Liegenschaft als Sondergebiet mit Zweckbestimmung „Umwelt“ eingestuft.

Das vorgesehene Baugrundstück für den Laborneubau grenzt direkt an das denkmalgeschützte Schloss-Ensemble Steinenhausen an und befindet sich auf einem geologischen Plateau, welches von den beiden Flüssen Roter und Weißer Main ausgebildet wird. Direkt unterhalb des Schlosses befindet sich der Zusammenfluss.

Angrenzende Bebauung an das Baugrundstück sind zum einen das Schloss Steinenhausen mit seinen Flügelbauten im Westen und zum anderen die Hausmeisterwohnung mit den angrenzenden Garagenbauten und dem Personalparkplatz im Osten der Liegenschaft.

Einbindung in das Landschaftsschutzgebiet

Das im Landschaftsschutzgebiet liegende Baufeld in direkter Nähe zum Baudenkmal erfordert einen sensiblen und respektvollen Umgang mit der Planungsaufgabe. Diesbezüglich wurde der erdgeschossige Baukörper mit Unterkellerung in einer geringstmöglichen Höhenentwicklung konzipiert. Der Baukörper mit der ansteigenden auskragenden Dachfläche über das Foyer und den vorgelagerten Betriebshof orientiert sich nach Osten. Durch Anschüttungen der Fassaden und Dachbegrünungen entsteht der Eindruck, dass der Gebäudekomplex mit der Landschaft verschmilzt.

Bei den weiteren Planungsschritten werden Energieeinsparmaßnahmen bzw. Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zugrunde gelegt. Dies gilt sowohl für die Wärmeversorgung als auch für die Lüftungsanlagen sowie weitere Technikanlagen.

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