Bayern und Oberfranken sind noch weit von flächendeckendem Personennahverkehr entfernt

15. November 2019

Anfrage zeigt: Nur rund die Hälfte aller Landkreise ist komplett von Verkehrsverbünden mit Bus und Bahn erschlossen – SPD-Verkehrssprecherin Inge Aures fordert nachhaltige Mobilitätswende

Von den 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten sind lediglich 50 komplett von Verkehrsverbünden mit einem gemeinsamen Tarif für den allgemeinen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) erschlossen. Das ist das Ergebnis einer SPD-Anfrage im Bayerischen Landtag an die Staatsregierung. Weitere zehn sind teilweise erschlossen. Sieben Landkreise bilden hingegen „weiße Flecken“, also Gebiete ohne Tarif- oder Verkehrsverbünde (Stand: 1. Januar 2019).

Ganz ähnlich schaut das Bild in Oberfranken aus: nur sechs von 13 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten sind komplett von Verkehrsverbünden mit einem gemeinsamen Tarif für den allgemeinen ÖPNV und SPNV erschlossen, und zwar die beiden Städte Bamberg und Bayreuth, die beiden Landkreise Bamberg und Bayreuth sowie die Landkreise Forchheim und Lichtenfels.

Aures machte aber deutlich, dass die Landkreise Wunsiedel, Hof und Kulmbach sowie die Stadt Hof unbedingt in die Förderung der Staatsregierung für einen VGN-Beitritt aufgenommen werden müssen. „Eigentlich muss der gesamte Bezirk Oberfranken Teil des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg werden“, so Aures.

Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Inge Aures, erklärt hierzu: „Die Zahlen zeigen: Bayern und Oberfranken sind noch immer meilenweit von einem flächendeckenden Personennahverkehr entfernt. Um aber einen wirksamen Beitrag für einen sozialen Klimaschutz zu leisten und gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern herzustellen, ist eine radikale und nachhaltige Mobilitätswende notwendig. Es kann nicht sein, dass viele Landkreise teilweise oder gar vollständig von Bus und Bahn abgeschnitten sind. Hier braucht es politischen Gestaltungswillen!“

Aures fordert flächendeckende Verbünde, bei denen Fahrpläne aufeinander abgestimmt sind und Fahrscheine gegenseitig anerkannt werden. Langfristiges Ziel müsse die Schaffung eines einheitlichen Verkehrsverbundes sein, wie es beispielsweise in Brandenburg bereits der Fall sei.